Obrigado Lucas e Douglas, 28.09.2017

Obrigado Lucas e Douglas, 28.09.2017

 

Heute ist ein Hano-Tag. Wir fahren nach Norden, und langsam wird es immer wärmer. Von den erfrischenden 17°C an den ersten Tagen in Uruguay hat sich die Temperatur auf knappe 30°C am Tag gesteigert. Zusätzlich ist Süd-Brasilien noch recht hügelig, der Hano klettert mehrfach von 200 m.ü.N.N. auf 600 m.ü.N.N. und wieder zurück, der Motor wird also recht warm. Allerdings alles noch voll im zumutbaren Bereich. Als wir kurz vor Mittag in Lindoeste an einem kleinen Supermarkt halten, laufe ich nach Verstauen der Vorräte vor dem Hanomag herum. Was sehe ich da – einen Öltropfen! Der kann nicht vom Hano kommen – oder doch? Flink frage ich im Supermarkt nach der nächsten Werkstatt, die glücklicherweise gleich ums Eck ist. Die beiden Lehrlinge (oder Jung-Mechaniker) Douglas und Lucas springen gleich herbei. Die beiden staunen nicht schlecht, als Torsten in seinen Blaumann schlüpft und mit ihnen unter den Hano krabbelt. Wir müssen nicht lange warten, bis wieder etwas Öl tropft. Die Diagnose ist leicht gestellt: Die Ölwannendichtung dichtet nicht mehr. Es muss gerade frisch passiert sein, denn bei dem Halt kurz zuvor war noch alles okay. Die Kommunikation ist abenteuerlich, da wir kein Brasilianisch sprechen, aber Hände und Füße, Französisch und Spanisch, Schraubendreher und Retschenschlüssel lassen keine Missverständnisse aufkommen. Das Öl wird abgelassen, dann machen wir alle eine kurze Mittagspause, um den Motor abkühlen zu lassen, und anschließend wird die Wanne mit unserer eigenen Dirko-Dichtmasse wieder von Lucas und Douglas gründlich und geflissentlich eingedichtet. Der Werkstattmeister ist zufrieden mit der Arbeit seiner Jungs, streicht aber nochmal nach, bevor sie die Wanne wieder montieren. Das Öl wird filtriert und wieder eingefüllt – alles dicht! Wir müssen kaum etwas nachfüllen – wir hatten wirklich Glück, dass wir den Schaden sofort bei der Entstehung entdeckt haben! Ob tatsächlich die Hitze (mit) verantwortlich war, bleibt offen, aber ganz abwegig ist der Gedanke nicht. Jetzt nach getaner Arbeit findet sich die Zeit, den Hano zu bestaunen – naja, viele andere Autos in dieser Gegend sind ähnlich alt, aber einen Hanomag hatten sie noch nie gesehen, nicht einmal der Meister!

Am selben Tag finden wir bei Auto-Peç in Cascavel auch noch das passende Lüfterrad (ihr erinnert euch an des Foto eines früheren Blog-Eintrags?) – und kaufen gleich zwei. Vor dem Laden wird der Hano ausgiebig bestaunt, und wir dürfen selbstredend nicht weiterfahren, ohne dass der Italien-stämmige Herr aus dem Büro nebenan uns einen leckeren Espresso auf die Straße gebracht hat…

Gegen 18:00 wollen wir uns einen Übernachtungsplatz suchen, und loben gerade, wie gut der Hano jetzt doch wieder super läuft, als plötzlich ein ungewohntes Geräusch aus dem Motorraum ertönt. Wir stoppen sofort an einer Ein- und Ausfädelspur neben der vierspurigen großen Straße – Warnweste an, Warndreiecke und Pylone aufgestellt, und zur Sicherheit bringen wir noch zwei orangefarbene Blinklampen an. Es ist wirklich ein ungünstiger Ort zum Liegenbleiben, viele Autofahrer wollen gewohnheitsmäßig auf die Ausfädelspur wechseln, daher kann man nicht genug blinken und leuchten. Zusätzlich winke ich die Autos auf die andere Spur. Torsten findet die Ursache schnell: eine Schraube der Motorhalterung ist vernuddelt – und wird in kürzester Zeit durch eine Gewindestange ersetzt. Heute haben wir uns das Feierabendbier wirklich verdient!

 


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