Sao Miguel das Missoes, 26.9.2017

Sao Miguel das Missoes, 26.9.2017

 

Nachdem wir durch Süd-Brasilien auf geteerten Straßen (wenn auch teilweise mit verheerenden Schlaglöchern) gefahren sind, fahren wir die letzten 40 km bis zu der Jesuiten-Mission über Piste. Als wir nachmittags gegen 16:00 bei Sao Miguel das Missoes ankommen, hat die untere Hälfte des Hano dieselbe rötliche Farbe wie auch die Steine, aus denen die beeindruckende Kirche gebaut ist. Im warmen Abendlicht erfreuen uns an dem herrlichen Anblick der weitläufigen Anlage, und beobachten die Berufsfotografen, die vor dieser traumhaften Kulisse Familien-, Freundschafts- und Hochzeitsfotos schießen. Am Abend gibt es „Som e Luz“. Um 20:00 auf Brasilianisch, um 21:00 tagesweise abwechselnd auf Spanisch oder Englisch. Wir sind an einem Spanisch-Tag da. Ohne zu murren lassen sie die Ton- und Lichtshow für uns als einzige 21:00 Uhr-Gäste nochmal laufen, aber die englische Variante können sie uns nicht zeigen, weil heute ja Spanisch-Tag ist. Da sich uns die geschichtlichen und machtpolitischen Verwicklungen um Bau, Betrieb, Kampf und Niedergang dieser Jesuiten-Reduktion mit unserem Spanisch-Niveau nicht vollumfänglich erschließen, erfreuen wir uns an den schönen Farben, in denen sie die gesamte Anlage anleuchten, und genießen die milde Abendluft. Wir übernachten auf dem nahegelegenen Parkplatz und werden um 6:00 von einem Tukan geweckt, der mit heftigem Pardautz am Griff der Seitentür landet und neugierig ins Fahrzeuginnere linst. Die Vorliebe der Tukane für Autotürgriffe hatten wir schon am Vortabend bei anderen Fahrzeugen beobachtet. Was für ein charmanter Wecker (nachdem der erste Schreck verflogen ist)! Neugierig geworden besichtigen wir die Anlage am nächsten Morgen nochmal mit einem Audioguide (erstmalig freiwillig nutze ich so ein Gerät!), und hören uns bei strömenden Tropenregen die zugehörige Geschichte an. Wie gut, dass wir gestern intensiv fotografiert und genossen haben!

 


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